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Gestern im Kulturpalast in Dresden bekamen wir ein tolles Konzert geboten. Die Highlights waren, da sind sich kati und ich einig, eine geniale Version von Walk Unafraid und das wie immer wundersch�ne Nightswimming.
Die Fans waren begeistert, auch wenn sie auf ihren St�hlen festgeschnallt waren. kati und ich haben aus diesem Grund davon abgesehen, uns wie eigentlich geplant, zwischen den Songs "heifeif" zu geben.
Alles in allem eine Erfahrung, die man nicht missen sollte ... (kati sagt grade "die man nicht wiederholen mu�" und Leute, sie hat Recht). So, kati, jetzt verstecken wir den thread mal so lange es geht vor Kerstin!!
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man mu� auch mal einen tag anders sein (oder drei um das analog anzuwenden)
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SZ-online, 7.11.05 (um ein paar von den 20 Fragen zu beantworten...):
Lasst Gl�ser singen
Von Oliver Reinhard
Pop. Die Isl�nder �Sigur R�s� versetzen Dresden in einen Klangrausch.
Arme Isl�nder! Diese K�lte, dieser Schnee, die Dunkel- und Einsamkeit, der Suff, die nervigen Vulkane und Geysire und verlassenen Nato-Kasernen. Dann die Trolle, Feen und Elfen, �ber die der Isl�nder sogar beim Zigarettenholen dauernd stolpert. Ganz zu schweigen von eben all diesen hilflosen Klischees, mit deren Hilfe die Nicht-Isl�nder dieser Welt versuchen, die Isl�nder ein wenig besser zu begreifen.
Klischees im Flatterkleid
Aber manchmal sind die Isl�nder auch selbst Schuld. N�mlich dann, wenn sie die Klischees selber bedienen. Wie das Streichquartett �anima� am Sonnabend im ausverkauften Dresdner Kulturpalast: Augenscheinlich bewusst treten die vier ein wenig wie verpeilte Elfenfeentrollinnen aus dem Reich ewig k�hler Dunkelheit in roten und schwarzen Flatterkleidchen auf die B�hne und f�hren sich dort auch sonst auf wie versch�chterte Angeh�rige der gleichen �Betreutes Musizieren�-Gruppe, in der auch die fraglos ziemlich vom Schlitten gefallene Bj�rk mal war. Und wie diese machen die �anima�-Maiden eine klangschwelgerische Musik, die nicht von dieser Welt scheint. Sie schieben behutsam mit Saiten- und Tasteninstrumenten, Marimbaphon und Samples Lautbilder neben-, auf- und ineinander, sie lassen Gl�ser schluchzen und eine S�ge singen. Es ist schr�g, ber�ckend � und wundersch�n, wenn man sich darauf einlassen kann.
Ebenso lautet die Gretchenfrage des nun antretenden Abend-Stars, dem ebenfalls isl�ndischen Vierer �Sigur R�s�, dessen festes Streicherensemble �anima� � nun in Jeans und Shirt, geht doch � sind: Man muss sie annehmen k�nnen, die Fantasie-Klangsprache Hopelandic und die zarte Kopfstimme von J�n Th�r Birgisson. Und den unbeirrbaren Willen von �Sigur R�s� zu entgrenzter Weite, Gr��e und Erhabenheit, ihren Mut zu elegischen Gratg�ngen, ihre Lust am auch mal gewagten Soundwellenspiel am klebrig-s��lichen Gestade des Kitsches. Es ist im Grunde die gleiche H�r-Welt, in die hinein �anima� schon erste Schritte taten.
Nur dass der mit einem Bogen Gitarre spielende Birgisson, Kjartan Sveinsson (Tasten), Georg Holm (Bass) und Orri Dyrason (Schlagzeug) dieses Universum unter schwerem Hall- und Ger�usch-Einsatz rockiger beschallen, auch w�ster � wenn sie wollen. Ab und an wollen sie, packen die Zuh�rer in harmonische Akkord-Decken, heben sie in sph�rische Melodieh�hen, nur um sie von dort mit Get�se gen Abgrund zu st�rzen. Dann ist der Abend Rausch.
Leider, nur vielleicht leider kann man sich trotz reizvollen Kunstfilmgeflimmers an der B�hnenr�ckwand auf Dauer nicht gegen den Island-Klischee-Ansturm (s.o.) im Kopf wehren. �Sigur R�s� machen eben Musik, die kaum in s�denglischen Industriest�dten, der inneren Mongolei oder im �u�eren Mobschatz entstehen k�nnte.
Muss man Isl�nder verstehen?
Doch bei aller Dominanz der Sch�nheit in ihrer Klangwelt; es ist durchaus angenehm, wenn sie nach allen Songs der im Orchestralen schwelgenden neuen CD �Takk� auch hemds�rmeligere �ltere Lieder einstreuen. Sch�n zudem, dass Birgisson bei Liedern wie �Svo Hlj�tt� oder �Heys�tan� immer mal wieder aus der Kopf- in seine normale Sangesstimme zur�ckkehrt. Und wenn es dort oben noch so sch�n elfig und trollig ist � auch im Erhabenen gibt es ein Zuviel.
Bliebe zu fragen, ob man Isl�nder �berhaupt verstehen muss. Gen�gt es nicht einfach, sie wie dieses schier endlos jubelnde Publikum in Dresden einfach zu lieben?
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memyself&I schrieb:
es war nicht schlecht, aber anders?
Genau so war's.
Es war eigentlich sogar ganz gut, aber ich w�rde eben nicht noch mal hingehen.
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Remmelkind schrieb:
Wie das Streichquartett �anima� am Sonnabend im ausverkauften Dresdner Kulturpalast: Augenscheinlich bewusst treten die vier ein wenig wie verpeilte Elfenfeentrollinnen aus dem Reich ewig k�hler Dunkelheit in roten und schwarzen Flatterkleidchen auf die B�hne und f�hren sich dort auch sonst auf wie versch�chterte Angeh�rige der gleichen �Betreutes Musizieren�-Gruppe, in der auch die fraglos ziemlich vom Schlitten gefallene Bj�rk mal war.
Oh Mann, sch�ner h�tte ich es nicht beschreiben k�nnen. Die Damen waren wirklich der Hammer.
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Oh Mann, ich hab echt was verpasst .
Aber wer h�tte mich hinterher wiederbelebt?
Verpeilte Elfenfeentrollinen und gewagtes Soundwellenspiel am klebrig-s��lichen Gestade des Kitsches. Ein Traum . Ich m�sste, glaub ich, mal wieder Luft holen...
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So, zwei Konzerte stehen noch an:
22.06. - Mannheim
25.06. - Essen
Hingehen? Kerstin?
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Geh hin, geh hin!!! Ich kann leider nicht, a) isses mir ein wenig zu weit und b) muss ich erst mal wieder sparen... Aber jeder, der es kann, sollte sie sich angucken!!!!
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ich werde sie beim southside festival sehen (sofern nichts besseres auf der anderen b�hne ist)
und dann berichten, wie sie bei einem festival r�berkommen
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Es gibt nichts BESSERES auf einer anderen B�hne!!!
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Nun ja, das Ambiente d�rfte der Musik ziemlich abtr�glich sein. Sigur R�s zusammen mit dauerbesoffenen Bierproleten anzusehen, vielleicht nicht die ideale Konstellation. Festivals werden sicher niemals meine Welt sein...
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Remmelkind schrieb:
Es gibt nichts BESSERES auf einer anderen B�hne!!!
es gibt zu der zeit gar nix anderes mehr, so da� sich wohl auf jeden fall genug bl�de finden werden, um die atmosph�re durch gebr�ll, gepfeife oder �hnliches zu st�ren
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Was machen die denn f�r Musik?
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ruhig, atmosph�risch, aufw�hlend, durch den magen gehend, verwirrend, in andere welten versetzend
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Ich muss mir mal �berlegen ob ich in andere Welten versetzt werden will.
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mu�t du wissen. zumindest ist es nicht das richtige f�r partygierige festivalbesucher
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Zu der Kategorie bin ich ja nun nicht zu z�hlen. Aber wenn mir die Bands so angucke, sind partygierige Festivalbesucher beim Hurricane auch falsch.
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aber das bier dabei ist schon wichtig... na gibt auch schon genug bands, die denen gerecht werden: hives, strokes, hard-fi, seed, arctic monkeys, mando diao....
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in ma�en...ich lass mich �berraschen, ich war noch nie auf nem Festival und ich kenn die meisten Bands nicht.
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memyself&I schrieb:
ruhig, atmosph�risch, aufw�hlend, durch den magen gehend, verwirrend, in andere welten versetzend
normalerweise sitzt man und unterdr�ckt die speichelf�dchen, bzw. guckt, was maja 3 reihen vor einem macht oder unterdr�ckt das klatschen, bzw. warten auf die freigabe f�r das klatschen
sorry kerstin
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was soll ich dar�ber mit jemandem diskutieren, der von der sch�nheit atmosph�rischer musik absolut keine ahnung hat.
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ich fand das konzert toll, total anders, aber toll
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wie kommt es dann, da� du mehr von maja als von der band schw�rmst?
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Jetzt la� sie doch!
Ich fand's auch toll. Wie kati sagt, anders, aber toll. Wirklich. Ich kann mir aber z.B. nicht richtig vorstellen, dass im Stehen zu h�ren. Was soll man da mit sich machen? Tanzen geht ja nicht.
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Stehen bei Sigur Ros ist wirklich doof, da kann man schlecht schlafen!
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